Dies ist eine Teilansicht meiner eigenen Bibliothek mit Schwerpunkt Lacertiden, Europäische und Afrikanische Herpetofauna.

Zur Zeit beinhaltet diese:
  • ca. 4000 Kopien herpetologischer und terrarienkundlicher Abhandlungen
  • mehr als 900 zoologische Zeitschriftenbände ab 1890 mit Schwerpunkt Herpetologie
  • und über 1100 herpetologische, terrarienkundliche und aquaristisch/ichthyologische Bücher und Broschüren ab 1774.
hier ein ganz besonderes "Schmuckstück" meiner Sammlung:

G.A.Boulenger, die kompletten Amphibien- und Reptilien Kataloge,die im British Museum von 1882 bis 1897 erschienen (hier im Originaleinband der Trustees), daneben
R. Lydekker: Catalogue of the Fossil Reptilia and Amphibia in the British Museum (Natural History), daneben
G.A.Boulenger: A Vertebrate Fauna of the Malay Peninsula from the Istmus of Kra to Singapore. Reptilia and Batrachia. London, 1912 und
G.A.Boulenger: Fauna of British India. Reptilia and Batrachia. London, 1890.


nachfolgend einige "Lacertidenkundliche Schätzchen" aus meiner eigenen Bibliothek:


Diese Bilder können durch anclicken vergrößert werden.

Prof. Dr. Martin Eisentraut:
Die Eidechsen der Spanischen Mittelmeerinseln. und ihre Rassenaufspaltung im Lichte der Evolution
Akademie-Verlag Berlin 1950.
225 Seiten und X Tafeln

Kurioserweise ist dies bereits die "zweite" Ausgabe. Die erste erschien schon 1949 als Band 26 in der Reihe "Mitteilungen des zoolog. Museums in Berlin"
Ein "Muß" für jeden an Insellacertiden Interessierten. Eisentraut hat sich intensiv mit den verschieden Formen der westmediterranen Inseleidechsen beschäftigt. in den 30er Jahren des zwanzigsten Jahrhunderts besuchte er mehrfach die Balearen und Columbreten, um dort die Differenzierung kleinster Inselpopulationen zu untersuchen. Als Folge gründen etliche Taxa auf seinen Untersuchungen.
Leider sind durch die schlechte Papierqualität der Nachkriegszeit kaum gute Exemplare erhalten.
Paul Kammerer:
Der Artenwandel auf Inseln
und seine Ursachen ermittelt durch Vergleich und Versuch an den Eidechsen der Dalmatinischen Eilande
Nebst einem Anhang:
Zur Systematik der adriatischen Insel-Eidechsen von Dr. Otto Wettstein
Franz Deuticke, Wien & Leipzig 1926
324 Seiten und VIII Tafeln

Kammerer, seit jeher einer der umstrittensten Biologen stellt hier die dalmatischen Inseleidechsen ausgibig vor.
Auch wenn seine taxonomischen und evolutionsbiologischen Schlußfolgerungen heute größtenteils überholt sind stellt dieses Werk sicherlich ebenfalles ein "Muß" für bibliophile Lacertidenfreunde dar.
Otto Tofohr
Das Terrarium. 2. Teil. Aus der Ordnung Lacertilia:
Die Familie der Lacertiden - ihre Haltung und Pflege
Heft 29 der Bibliothek für Aquarien- und Terrarienkunde
Wenzel, Braunschweig, 1912.
38 Seiten mit 5 Abbildungen.

Tofohr, einer der Altmeister der Terrarienkunde in Deutschland erstellte in der Reihe Bibliothek für Aquarien- und Terrarienfreunde die Terrarientitel.
Im vorliegenden Band gibt er Ratschläge zur Haltung der damals erhältlichen Lacertiden. Er klassifiziert die Arten nach ihrer Haltbarkeit und gibt auf der letzten Seite einige Angaben zur Zeitigungsdauer. Dieses finde ich im Hinblick auf die "Verbrauchermentalität" der damaligen Terrarianer sehr bemerkenswert.
Dr. Wilhelm Klingelhöffer:
Einrichtung von Zimmer- und Freiland-
Aquarien und -Terrarien
einschließlich der Technik der Haltung und Zucht von Fischen, Reptilien und Amphibien
Urban und Schwarzenberg, Berlin. 1928.
465 Seiten mit 117 Abbildungen im Text.

Die erste und eindeutig seltenste Ausgabe der "Terrarienkunde". Sie erschien in Lieferungen vermutlich ab 1927. Eine weitere "Ausgabe" erschien 1928 in der Reihe Handbuch der biol. Arbeitsmethoden hrsg. von E. Abderhalden und unterscheidet sich nur durch eine abweichende Paginierung.
Robert Mertens
Studien zur Systematik der Lacertiden
I.Teil: Untersuchungen über die Variabilität der italienischen Mauereidechsen (Lacerta muralis Laur. und Lacerta serpa Raf.).
Hallberg & Büchting, Leipzig, 1915.
115 Seiten und XXIV Tafeln.

Die in einer Auflage von nur 500 Stück erschienene Dissertation von Mertens. Ein absolutes Rarissimum. Das Folio-Werk ist äußerst selten, aufgrund der guten Papierqualität allerdings fast immer sehr gut erhalten. Eine aus dem Titel zu schlußfolgernde Fortsetzung ist mir nicht einmal bibliographisch bekannt, scheinbar gab es gar keine.
Taxonomisch hat sich zwar im Laufe der Zeit einiges verändert, Mertens´ Arbeitsweise und Schlußfolgerungen aber begeistern auch nach fast einhundert Jahren noch.
George Albert Boulenger:
Monograph of the Lacertidae
Printed by order of the Trustees, London.
Band I mit 352 Seiten erschien 1920
Band II mit 451 Seiten erschien 1921

Das erste Standardwerk über alle Gattungen der Lacertiden und zugleich einer der seltensten Titel G.A.Boulengers. Das Werk wurde 1967 von Johnson etwas verkleinert nachgedruckt. Der Originaldruck erschien im gleichen Einband, wie alle von den Trustees des Museum herausgegebenen Bücher, hat allerdings ein etwas größeres Format (ca. 255x185mm). Taucht der Reprint gelegentlich auf dem Antiquariatsmarkt auf, so konnte ich die Originalausgabe nur im Ziegan Katalog 292 (1984) nachweisen.
Das Werk bildet sozusagen den Abschluß der Boulenger´schen Arbeiten über Lacertiden, deren Meilensteine beispielsweise die "contributions" über die Mauereidechsen bzw. Lacerta agilis und Lacerta parva waren.
Bedriaga, Jaques von: Beiträge zur Kenntnis der Lacertiden-Familie.
(Lacerta, Algiroides, Tropidosaura, Zerzumia und Bettaia). – Abh. senck., 14: 17-443, 1886, Frankfurt/Main.
Eine der seltensten, wenn nicht die seltenste Abhandlung über Lacertiden des neunzehnten Jahrhunderts. Der Vorläufer des Monograph von Boulenger. Bedriaga beschreibt die damals bekannten Lacertiden ud erläutert deren Beziehungen. Das Werk besticht nicht nur durch morphometrische, sondern auch durch ökologische Angaben. In meinen Augen war Bedriaga einer der ersten ernsthaft an der Terrarienkunde interessierten herpetologischen Zoologen, dessen Nachfolger Wolterstorff, Kammerer und Mertens waren.
Wer dieses Werk bekommt sollte es hüten wie seinen Augapfel, da es extrem selten ist.
Cirer, Antonia Maria.: La lagartija ibicenca y su circulo de razas. – Cons. Ins. Eivissa Formentera. 1-106. 1981, Ibiza
Wer sich wirklich ernsthaft mit Podarcis pityusensis oder den balearischen Inseleidechsen beschäftigt kommt an diesem Buch nicht vorbei. Lange ein Traum für mich, konnte ich es kürzlich antiquarisch erwerben. Wirklich bemerkenswert, habe ich doch mehrmals erfolglos die zuständigen Sachbearbeiter des Consell Insular genervt... Cirer ist nach Eisentraut die erste, die sich intensiv mit den Unterarten der Pityuseneidechse beschäftigt. Sie kommt letztendlich in ihrer Doktorarbeit (1987) zu dem Schluß, daß nur wenige (6) Unterarten valide sind. Heutzutage wird eher den Vermutungen Eisentrauts´ mehrerer Unterarten (24) gefolgt (vgl. Perez-Mellado. 1997. Podarcis pityusensis. In: Reptiles. Salvador, A, 1997. Fauna Iberica vol. 10)


Zwei handcolorierte Tafeln aus:
Fitzinger, Leopold Joseph. Bilder-Atlas zur wissenschaftlich-populären Naturgeschichte der Amphibien in ihren sämmtlichen Hauptformen. Wien, Kaiserl. Königl. Hof- und Staatsdruckerei, 1864. 4°. 200 (196 farb.) lithogr. Abb. auf 108 Tafeln..




Zwei handcolorierte Tafeln aus:
Reider & Hahn: Fauna Boica oder gemeinnützige Naturgeschichte der Tiere Bayerns. Dritte Abtheilung (von 6 entsprechend Lieferungen 4 & 13). Amphibien. 24 kolorierte Tafeln von C. W. Hahn. Nürnberg. C. H. Zeh, 1832.
XII + 28 unnummerierte Blätter.
Abgebildet sind Lacerta rubra entspricht heute Lacerta agilis in der erythronotus-Mutation bzw.auf der unteren Tafel ein Lacerta agilis Männchen
Dieser Klassiker wird nachgedruckt von der Chimaira Buchhandelsgesellschaft


Tafel Amphibien XIII aus Bertuch, Friedrich Justin. Bilderbuch für Kinder. (Anf. 19. Jhdt)
Abgebildet unter anderem: ein Männchen (Fig. 2) und ein Weibchen (Fig.3) von Lacerta agilis



Schinz, H. K.: Naturgeschichte und Abbildungen der Reptilien : Nach den neusten Systemen zum gemeinnützigen Gebrauche entworfen und mit Berücksichtigung für den Unterricht der Jugend bearbeitet ; Des Thierreichs dritter Theil - Schaffhausen : Brodtmann, 1833/1835. 102 Tafeln
Von diesem Buch erschien sowohl eine colorierte als auch eine uncolorierte Ausgabe.

Tafel 37:
Weissgelbgestreifte Eidechse Lacerta bistriata
Die Smaragdgrüne Eidechse Lacerta smaragdina
Die Perleidechse Lacerta margaritata

Tafel 38:
Die Zauneidechse Lacerta agilis
Schwarze Eidechse Lacerta nigra
Die Bergeidechse Lacerta montana
Doppelstreifige Eidechse Lacerta bilineata
Rothschwänzge Eidechse Lacerta erythrura

Tafel 39
Die Mauereidechse Lacerta muralis
Sechsstreifiger Schnellläufer Tachydromus sexlineatus
Die gefleckte Eidechse Lacerta carinata
Tafel XVII aus:
Bedriaga. J. von (1879): Herpetologische Studien (Fortsetzung). – Arch. Nat., Berlin, 45 (1): 243-339.
Abgebildet sind:
1. Lacerta muralis Bruggemanni. Männchen aus Spezia
2. Lacerta muralis var. Gigliolii. Weibchen von der Isla de Dragoneras
3. Lac. muralis fusca var. nigriventris. Männchen aus Rom.
4. Bauchseite von Lac. muralis var. Gigliolii.
5. Bauchtafel von var. Gigliolii.
Tafel aus:
Bedriaga, J. von (1879): Mémoire sur les variétés européennes du lézard des murailles. – Bull. Soc. Zool. France, Paris, 4: 194-228.
Eimer, T. (1881): Untersuchungen über das Variiren der Mauereidechse, ein Beitrag zur Theorie von der Entwicklung aus constitutionellen Ursachen, sowie zum Darwinismus. – Arch. Nat., Berlin, 47 (3): 239-517.
Abgebildet sind:
Fig. 23. Lacerta muralis coerulescens monaconensis
Fig. 24. Lacerta muralis filfolensis
Fig. 25. Kopf des Weibchen derselben von der Unterseite
Fig 26. Acanthodactylus Boskianus aus der Wüste der Sinaihalbinsel

Daudin, F.M. (An XI=1803): Historie Naturelle des reptiles. - Imprimerie F. Dufart, Paris, III. Band, 452 S.
Tafel XXXVIII
1. Lézard gris des murailles
2. Lézard arenicole ou des sables

Lacepede, Bernard-Germain-Etienne, Comte de (1788-1790):
Histoire naturelle des Quadrupedes ovipares et des Serpens (sic!). Hotel de Thou. 4 Bände.
Lacepedes Werk über die Eierlegenden Vierfüssler und die Schlangen ist immer noch eines der, wenn auch nomenklatorisch teilweise nicht relevanten Standardwerke.
Hier die Tafel I aus dem II. Band: "Le lézard vert", die heutige Smaragdeidechse (Lacerta bilineata)




Quellen:


Wichtige und interessante Quellen zur Herpetologie und Terrarienkunde die in keiner Bibliothek fehlen sollten sind:

Adler, Kraig (1989): Contributions to the History of Herpetology, issued to commemorate the 1. World Congress of Herpetology Canterbury. S.S.A.R./Illinois/USA

Adler, Kraig (2007): Contributions to the History of Herpetology - Volume 2. S.S.A.R. 389pp.

Adolphs, Klaus (1994): Über das Sammeln herpetologischer Literatur. elaphe N. F., Rheinbach, 2(4): 8-11

Rieck, Werner, Gerhard Hallmann & Wolfgang Bischoff (2001): Die Geschichte der Herpetologie und Terrarienkunde im deutschsprachigen Raum. Mertensiella 12. Rheinbach. 759 pp.

Sekretär. Beiträge zur Literatur und Geschichte der Herpetologie und Terrarienkunde. Herausgegeben von der Arbeitsgemeinschaft "Literatur und Geschichte der Herpetologie und Terrarienkunde (LGHT)" in der DGHT. und

Bibliotheca Herpetologica. Herausgegeben von der International Society for the History and Bibliography of Herpetology.
. Bis 2005 publiziert unter: Newsletter and Bulletin
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